Es war alles von Dorothee so gut geplant und rekognosziert, nur das Wetter liess uns im Stich.
Wir 15 reisefreudigen Sängerinnen, Sänger, Partner und Partnerinnen wussten ja schon ein paar Tage im Voraus, dass wir nicht bei strahlendem Sonnenschein reisen würden. So nahmen wir auch die Bahnfahrt über Olten wegen Reparaturarbeiten auf der normalen Strecke nach Luzern mit Humor in Kauf und staunten, durch welche Ortschaften wir kamen – z.B. Aarburg – Sursee – Nottwil. Mit Hilfe der modernen Handytechnik hatten wir immer alles im Griff.
In Luzern erwartete uns schon Rosette und zügig ging es weiter nach Stans und zuerst einmal zum dringend benötigten Kaffee mit Gipfeli, eine Spende der Chorkasse.
Für 12 Uhr waren wir für die Fahrt aufs Stanserhorn angemeldet – wäre bei diesem Wetter nicht dringend nötig gewesen. Das erste Teilstück legten wir mit einer herzigen, ehrwürdigen Standseilbahn zurück. Aber dann! Dann heisst es umsteigen ins Cabrio! Die modernste Gondelbahn der Schweiz hat eine Dachterrasse, auf die man über eine Wendeltreppe kommt. Die Aussicht auf das immer kleiner werdende Stans ohne Fensterscheibe dazwischen wäre bei schönem Wetter toll gewesen. So aber verzogen sich die Bequemeren und nicht so Wetterfesten bald auf die Bänke im unteren Teil der Gondel zurück.
Oben am Stanserhorn mussten wir viel Fantasie aufbringen, um uns das sicher sonst herrliche Panorama vorzustellen. Die einen gingen zur Stärkung ins Restaurant, die anderen umrundeten zuerst einmal das Horn und erklommen den Gipfel. 360° Aussicht! Wie schön muss das bei Sonnenschein sein! So sahen wir rein gar nichts von Berggipfeln und Seen.
Trotz allem frohen Mutes fuhren wir wieder zurück nach Stans, wo wir um 3 Uhr in der Kirche eine Kostprobe der Orgel hören sollten. Da die Organistin diese Zeitangabe nicht so genau nahm, sangen wir zu unserer eigenen Freude die Lieder, die wir für solche Anlässe im Repertoire haben, um um halb 4 schnell zu verstummen, weil die Orgel loslegte. Ja, es ist eine grosse Orgel, die ziemlich kräftig brausen kann. Leider mussten wir raten, welche Stücke das sein könnten. Und das eine quakende Register war nicht so mein Fall.
Die Zeit bis zur Abfahrt unseres Zuges nach Luzern wurde unterschiedlich genutzt: Besichtigung des Klosters, Besuch eines Cafés, Zuhören bei der Probe eines kleinen Frauenensembles, das für den Gottesdienst gregorianische Gesänge probte.
In Luzern verabschiedeten wir uns von Rosette und fuhren wieder auf der Umwegstrecke zurück nach Zürich und dann nach Birmensdorf.
Dorothee, ganz herzlichen Dank für die gute Organisation samt Schlechtwetterprogramm! Wir werden die Reise sicherlich privat bei gutem Wetter wiederholen.